26.07.2015

Wir sind anders!

Verschiedene Begegnungen und Erfahrungen aus den letzten Wochen machen ein paar Neuerungen notwendig! 
Manche finden unser Angebot zu teuer, andere sagen, dass wir viel zu günstig sind – die runden dann einfach auf, das ist prima! Danke!

Aber die ersten – die Unzufriedenen, die machen uns zu schaffen!

Das Pausenboot versucht in unserer schnellen und anspruchsvollen Gesellschaft seinen Platz zu finden, wo wir alle mit unseren Besonderheiten, Schwächen, Behinderungen oder auch unserm Scheitern einen gewissen Schutz spüren.

Im Alltag sind wir es nicht gewohnt, dass etwas langsamer geht, dass jemand nicht rechnen oder lesen kann, dass jemand bei kleinen Belastungen völlig nervös wird. In unserem Alltag kommt das alles nicht vor. Das ist sehr anstrengend, wenn man nicht (mehr) mithalten kann.

Wir haben versucht, nicht immer als erstes Merkmal des Pausenboots zu schreiben, was wir alles nicht können, sondern umgekehrt. Aber es ist schwierig, den benötigten Schutzraum zu gewährleisten, wenn manche „Kunden“ unsere Grenzen nicht bemerken – wollen.

Die allermeisten Besucher des Pausenboots sind wunderbar, sie genießen diese andere Atmosphäre, die an unserem rollenden Kiosk zu finden ist. Aber es steht einem nun mal nicht auf der Stirn, dass man nicht so fit ist, wie es die Gesellschaft eigentlich verlangt. Wer das nicht weiß, erwartet das „Normale“ und ärgert sich. Und dann wundert er/ sie sich, dass so ein kleiner Ärger uns völlig aus dem Konzept bringen kann.


Deshalb: 
Die nächste Zeit machen wir den Versuch, alle Speisen und Getränke gegen eine selbsteingeschätzte Spende abzugeben. Was ist es mir wert, ein leckeres Holzofenbrot mit frischem Fisch oder anderen Köstlichkeiten, einen fruchtigen Nachtisch, ein Getränk  in der Abendsonne mit Ausblick auf die Förde zu mir zu nehmen? Wer wenig hat braucht auch nur wenig in die Spendenbox zu tun, wer genug hat, der muss sich diese Frage stellen. Und wir brauchen nicht mehr zu rechnen, höchstens noch Wechselgeld! Das macht es uns leichter.

Wir sind nicht so zuverlässig wie man es vielleicht gewohnt ist. Wenn wir „Kulturhappen“ anbieten, dann sagt schon mal ein Künstler kurz vorher ab, wird krank oder es fehlt plötzlich der Mut, oder wir schätzen die Wetterlage falsch ein. Und dann freuen wir uns über die vielen netten Menschen, die einfach nur sagen, schade, na, vielleicht ein andern Mal.

      Wir werden immer wieder Fehler machen, weil der Dschungel der Vorschriften und Regeln unglaublich undurchdringlich ist. Dafür entschuldigen wir uns, aber es wird trotzdem leider wieder vorkommen.

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